Die Ruhr unterliegt als ein "offenes" Gewässer in ihrem Einzugsgebiet zahlreichen Einflüssen: aus Besiedlung, Gewerbebetrieben, Land- und Forstwirtschaft und Verkehrsströmen. Trotz der Qualitätsverbesserungen der letzten Jahre und anhaltender Anstrengungen im Rahmen des vorsorgenden Gewässerschutzes kann der Fluss allerdings nicht vollständig gegen Stoffeinträge geschützt werden.
Als Vorsorgemaßnahme und zur weiteren Erhöhung der Sicherheit gegenüber nicht vorhersehbaren mikrobiologischen oder chemischen Verunreinigungen setzen die Wasserwerksbetreiber an der Ruhr ein umfangreiches Investitionsprogramm mit einem Gesamtvolumen von rund 300 Mio. Euro um. In vielen der Ruhrwasserwerke wird die bisherige Wasseraufbereitung in den nächsten Jahren noch durch zusätzliche Verfahrensstufen ergänzt werden. Die Bezirksregierungen in Arnsberg und Düsseldorf haben mögliche Aufbereitungskombinationen vorgegeben.
Auf Basis der örtlichen Rahmenbedingungen entscheiden sich die Wasserwerksbetreiber für ein angepasstes technisches Konzept, das jeweils von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss. Danach werden die erforderlichen Leistungen ausgeschrieben und vergeben, was im Falle einer EU-weiten Ausschreibung umfangreich ist und viel Zeit in Anspruch nimmt.
Eine Vielzahl von Wasserwerken an der Ruhr sind bereits umgebaut und erweitert worden. Aktuell ist die Hälfte der insgesamt 300 Mio. Euro investiert worden.