Als wichtige Grundlage für die Trinkwassererzeugung und -bereitstellung nutzen viele Wasserwerke an der Ruhr das technische Verfahren der künstlichen Grundwasseranreicherung, bei dem Oberflächenwasser der Ruhr entnommen, nach einer ersten Aufbereitung in den Untergrund des Ruhrtals versickert und somit ein mengenmäßig zur Bedarfsdeckung ausreichendes Grundwasservorkommen sichergestellt wird. Das wichtigste Ziel der Wasserwerke an der Ruhr ist eine mengenmäßig stets ausreichende sowie qualitativ einwandfreie Trinkwassererzeugung für mehr als viereinhalb Millionen Menschen im Ruhrgebiet sowie in den angrenzenden Bereichen.
Das Gewässer Ruhr hat somit für diese Wasserwerke als Rohwasserressource eine mengenmäßig und qualitativ hohe Bedeutung. Seit Jahrzehnten versuchen die Wasserwerke an der Ruhr daher, Maßnahmen zu initiieren oder gemeinsam durchzuführen, die zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Gewässersituation im Ruhreinzugsgebiet beitragen können.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr e.V. (AWWR) ist die Interessenvertretung der Ruhrwasserwerke, die bereits seit Jahren die unterschiedlichen Zielvorstellungen und Maßnahmen ihrer Mitgliedsunternehmen bündelt. Hierbei arbeiten die Ruhrwasserwerke sehr eng mit dem Ruhrverband zusammen. Nur ein abgestimmtes und zielgerichtetes Handeln dieser wasserwirtschaftlichen Institutionen, unterstützt durch die zuständigen Wasser- und Landschaftsbehörden, kann eine nachhaltige Verbesserung der Ruhr gewährleisten.
In den zurückliegenden Jahren konnten durch dieses gemeinsame Handeln bereits viele Erfolge erzielt und die strukturellen Gegebenheiten und qualitativen Verhältnisse in der Ruhr und deren Nebengewässern kontinuierlich optimiert werden. Diese erreichten Verbesserungen sind vorrangig von hoher Bedeutung für die Gewässerökologie, tragen aber vielfach auch zur Erleichterung der Wassergewinnung im Ruhrtal bei. Allerdings ist festzuhalten:
Trotz aller Maßnahmen der letzten Jahren und der erkennbaren Erfolge dürfen sich die Beteiligten nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müssen sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Hierzu tragen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in den Bereichen Gewässerökologie und Trinkwassergewinnung, verbesserte Analysemethoden mit erweiterten Informationen über die Wasserinhaltsstoffe sowie neue Problemsubstanzen bei, die in die Umwelt eingetragen werden und immer wieder aufs Neue ein entsprechendes Handeln der wasserwirtschaftlichen Institutionen erforderlich machen.